Weidetierhalter in besonderer Weise vom Wolf betroffen

Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände e.V. (VDL), Bundesverband Deutscher Ziegenzüchter e.V. (BDZ), Bundesverband für Landwirtschaftliche Wildhaltung e.V. (BLW)

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hatte die Vertreter der Landwirtschaftsverbände, der Tierartendachverbände sowie der Jagdverbände für den 7. Mai 2015 zu einem Fachgespräch eingeladen, um zum Thema Wolf einen aktuellen Gedankenaustausch vorzunehmen. Dem Fachgespräch war ein Runder Tisch auf Einladung des Bundesumweltministeriums Ende 2014 vorausgegangen.

Die Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände (VDL), der Bundesverband Deutscher Ziegenzüchter (BDZ) und der Bundesverband für landwirtschaftliche Wildhaltung (BLW) wurden vertreten durch den BDZ-Vorsitzenden B. Merscher, Frau Dr. R. Walther (Fachliche Leiterin des VDL- Arbeitskreises Beutegreifer) sowie den Geschäftsführer von VDL, BDZ und BLW, Dr. St. Völl.

Nach einleitenden Informationen aus dem Bundesumweltministerium zur aktuellen Wolfssituation, den Maßnahmen des Bundes sowie den Hinweisen zur Zuständigkeit der Länder wurde durch die Ausführungen und Diskussionsbeiträge deutlich hervorgehoben, dass eine besondere Betroffenheit bei den Weidetierhaltern liegt. Gerade die kleinen und großen Schafhaltungen seien z.T. extremen Belastungen ausgeliefert. Noch viele Fragen seien nicht zufriedenstellend beantwortet. Ferner gebe es zwischen den einzelnen Bundesländern unterschiedliche Vorgehensweisen bei der Begutachtung von Wolfsrissen und den Zahlungen für Vorsorge- und Entschädigungsmaßnahmen. Hier seien Annäherungen und Verbesserungen notwendig. Insbesondere bedarf es rascher Entscheidungen bei Wolfsübergriffen, ob und in welchem Maß entschädigt wird.

Es war die mehrheitliche Meinung der Teilnehmer, dass es aufgrund der voranschreitenden Verbreitung des Wolfes dringend einer zentralen Kompetenz- bzw. Informations- und Anlaufstelle bedürfe, um Fragen, Informationen und Anregungen zu bündeln und auszuwerten werden, die für die Betroffenen von Interesse sind.

Ferner wurde seitens der Vertreter von VDL, BDZ und BLW die Forderung erhoben, dass zum Schutz der Weidewirtschaft und für die Klärung der offenen Fragen in gleichem Maße Finanzmittel bereitgestellt werden sollten, wie dies für den Wolfsschutz geschieht.

Eine nach wie vor ungeklärte Frage betrifft die Verantwortlichkeit und den Versicherungsschutz bei Unfällen und Schäden, die durch Tierausbrüche nach Wolfsübergriffen verursacht werden.

Die Vertreter von VDL, BDZ und BLW nahmen erfreut die vom BMEL getroffene Feststellung zur Kenntnis, dass die Weidetierhalter von der Verbreitung des Wolfes in besonderer Weise betroffen sind und daher bei zukünftigen Planungen und Strategien mit eingebunden werden sollten.

Autor: Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände e.V./ Bundesverband für Landwirtschaftliche Wildhaltung e.V. Bundesverband Deutscher Ziegenzüchter e.V. 
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